Letztlich machtlos

Letztlich machtlos

Ihre Bewegungen wurden langsamer. Aus einer Seitenstraße kommend schienen sie sich einem bestimmten «Ziel» zu nähern. Hörten Straßenmusik, die lauter wurde und spürten, wie ihre Umgebung plötzlich nicht mehr altbekannt und nüchtern war. Wie sich mit jedem Schritt ihre Aufmerksamkeit auflud, als wenn sie Hochleistung vollbringen und sich dabei voll konzentrieren müssten. Dennoch gingen sie nur spazieren, losgelöst und ziellos.

ymagiq Stadt

Es endete auf einer Kreuzung in der Fußgängerpassage. Sie blieben stehen und wussten, dass sie da sind. Machten noch einen Schritt zur Seite, drehten sich etwas und sahen dann das Treiben und Schlendern, die Musik und sich selbst dazwischen als eine gemeinsame Komposition. All die Bewegungen schienen dabei langsamer abzulaufen als gewohnt. 

Sich offenkundig fremde Menschen bewegten sich wie gegenseitig abgemacht, stimmten Gesten und Handbewegungen aufeinander ab, ohne dass sie tatsächlich miteinander zu tun hatten. Wie ein Gesamtkunstwerk passten alle Vorkommnisse, alle scheinbar zufälligen Abläufe perfekt zueinander. Für ein paar Sekunden. Dann trieb derselbe Rhythmus auch ihre Körper wieder an, sie gingen nach links und verschwanden in der Menge.

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Unser Zusammensein ist eine Choreografie, die alles und jeden umfasst, Verständliches und Unverständliches. Weder planen noch ändern noch tatsächlich mitentscheiden können wir in letzter Instanz, denn wir sind inbegriffen mit all unserem Tun und Denken.

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